Frisch hergerichtet steige ich auf meinen leicht überladenen Drahtesel und werde in Wien mit Hupen und dem Standardfluch: “des is aber kan Radlweg, depparter" verabschiedet...Das macht das Tschüss-Sagen ein wenig leichter. Mein neues Schloss -scheinbar ein Einwegprodukt- hat mir allerdings beim ersten Gebrauch den Dienst verweigert. Deswegen gleich einmal der Griff in die Investitionskasse, Traumschloss gekauft und losgeradelt. Mit Wien im Rücken ging es dann durch das letzte Zipferl Österreichs an der Donau entlang Richtung Bratislava. Der Weg dorthin führt durch eine unglaublich grüne Szenerie aus Riesenbäumen und kleinen Biotopen. Die musikalische Untermalung der Heimatfilmkulisse wird stets untermalt vom dezenten Zirpen der Grillen und dem lautstarken Gequake der Frösche. Als der Tag sich dem Ende neigt erreiche ich die erste Destination Bratislava, im Deutschen auch völlig unromantisch als Pressburg bekannt. Glücklicherweise finde ich gleich einen tollen Platz im Grünen in Wassernähe und habe eine hervorragende erste Nacht. Mit der Sonne als Wecker ging's gleich mal zum Frühstück an der Tanke und zum morgendlichen Bad in einem wunderschönen See. Der weitere Weg war ein gut asphaltierter Fahrradweg auf dem neben zahlreichen Polizeibeamten auch Inlineskater im Stil der 90er und Insektengangs versuchten mich abzulenken oder sich auf meiner Sonnenbrille zu verewigen. Getreu dem Motto: "Augen und Mund zu und durch" geht's dann weiter. Während die Zeit wie im Flug vergeht und die Kilometer vom Tacho purzeln bleibt die Stimmung euphorisch. Als die Euphorie von den Vorboten eines Sonnenstiches abgelöst wird, ist der Flug zu Ende und ich gebe mich einem ausgiebigen Powernap hin. Die ungarische Grenze fest im Visier schlängelt sich der Weg semi-intuitiv durch kleine Dörfer und über Straßen, an denen man in Deutschland wahrscheinlich aus Sicherheitsgründen ein Geländer montieren müsste. In der Grenzstadt Komárno angekommen ist nicht nur Slovakia zu Ende sondern auch der Tag. Also salute hungary. Begleitet von zunehmender Dunkelheit geriet ich dann auch gleich in den Teufelskreis des ich-bin-auf-der-Suche-nach-dem-perfekten-Schlafplatz. Natürlich habe ich diesen nicht gefunden. Umringt von zwei Straßen und mit einer Nagerkolonie unterm Kopfkissen endete so der Tag Nummer zwei. Der dritte Tag fing dann etwas zu früh um zwei Uhr morgens mit super Unwetter und der Rache der Wühlmäuse an, die sich wohl für die jahrelange Unterjochung des Kleingartenvereins nebenan rächen wollten. Andererseits kam ich dadurch früh aufs Rad und wurde um 5.30 von den ersten Sonnenstrahlen aufgefordert das Zelt zu verlassen. Wiedermal Frühstück an der Tanke, Karte kaufen und allerfeinste chausson aux pommes. Die neue Karte studierend kamen mir die Apfeltaschen wie Balsam für die Seele vor, dann musste ich jedoch feststellen, dass meine mit Leberwurst gefüllt waren -welcome to hungary! Letztenendes ohne Frühstück ging es dann in Zeitfahrhaltung begleitet von heftigstem Wind aus allen Richtungen gen Budapest. Da die müden Beine mittlerweile wissen was zu tun ist, erreichte ich Budapest bereits am frühen Abend. Dort angekommen bin ich nach kurzer Bestandsaufnahme in einem super Hostel (danke Fabi!) untergekommen und versuche den Flair dieser Stadt ein wenig aufzunehmen. Morgen früh geht es dann weiter an der Donau entlang Richtung Serbien/Rumaenien. Der Wetterbericht, den ich eigentlich nicht wissen wollte, offeriert mir leider mindestens einen Regentag. Da gegen eine Regenwahrscheinlichkeit von 98% nur wenig Kraut gewachsen ist, lege ich meine Regenkleidung zu oberst in die Taschen. Gegenüber den Temperaturen die mich noch erwarten, sollte ich über jede schweißfreie (nasse) Minute froh sein. Halleluja!
Zahlen: Kilometerstand 300
Wien-Bratislava 80km, Bratislava-Komárno 120km, Komárno-Budapest 100km
Hi Philipp,
AntwortenLöschenwo sind die Kommentare des ersten Tages?
Gruß
Gerd
Entgegen all meiner Berechnungen bist du also in 3 Tagen doch schon 300km weit gekommen ;) gut gemacht...
AntwortenLöschengibt es eigentlich nen Fahrradfahrer-Gruß? Ich probier's mal ganz zunftgemäß mit "Glück-Auf" und besten Grüßen
;) Susanne
Hey Bruderherz,
AntwortenLöschenhast dir ja ganz schön was vorgenommen ;)
Hoffe dass du auf deiner Reise viele Eindrücke sammeln kannst und nicht allzu oft deinen Reifen flicken musst :P
Grüße aus'm Kuhdorf und bis bald!
Malli
yo phil,
AntwortenLöschenHut ab vor den ersten 300km. Auf das dein Material weiterhin so gut hält!
Ich wünsch dir Rückenwind ;)
Gruß egem
Phili mein Alter!
AntwortenLöschenWünsch dir Wind von hinten und Sonne von innen für die nächsten nassen Tage!
Bin schon scher geschpannt auf die näkschten Berichte!!!
Frische Beine!
Max
hey phil!
AntwortenLöschenalso ich finde dein vorhaben phantastisch und beneide dich auf jeden fall.
würde zu gern ein photo von dir auf deinem überladenen packesel sehen!
wünsch dir rückenwind ... damit die frisur wieder sitzt :)
soby
ach ja, ich kann mich hier dem soby nur anschließen: bittebittebitte: FOTOS!!
AntwortenLöschenbitte!
max
Tach Phillip,die ersten 3 Tage möchte man ja noch dabeigewesen sein.Weiterhin einen angenehmen Nordwest-Wind.Die"Apfeltaschen" hätt ich auch den Enten gegeben.Gruß Klaus
AntwortenLöschenhey phil,
AntwortenLöschensehr geile sache!! wünsche dir viel viel glück, gesundheit und wie der soby schon sagt rückenwind auf deinem weg!!! :)
weiter so!!
glg anna
also ich versuchs jetzt mal mit "regen und sonne und fahrradfahren und zelten kann man hier auch.so.bähhh.". aber in echt: Neid! vor allem hier so am bürostuhl...
AntwortenLöschenaction gibts aber hier auch heut nachmittag in form von kindergeburtagskreischen, ich-will-aber-jetzt-das rutscherautohaben-kämpfen und anschliessendem vermatschtem essen-vom-boden-kratzen;-)
rückenwindwünschen und sonnengruessen und fotowünschen schliesse ich mich an!
liebste nordlichtgruesse.anke
Hi Philipp.
AntwortenLöschenAuch von uns eine gute Reise. Freuen uns auf Bilder von der Tour. Liebe Grüße von Nori & Klaus
hallöchen phil!
AntwortenLöschenauf dass es so erfolgreich und erfrischend weiterläuft! viel spass!
lg CLO
grias di!
AntwortenLöschenich sitz zwar drinnen am schreibtisch und draussen scheint (hoffentlich auch für dich) die sonne, aber jetzt biste ja schon ne knappe woche unterwegs und ich kann dich mit 2 dingen neidisch machen. fließendes wasser (warm & kalt) und bier im kühlschrank!
ick wünsch dir wenigstens letzteres!
gruß tobi
Kommst ja gut voran, toi toi toi für alles noch kommende!!!
AntwortenLöschenmfg Papa Joe
long time not hear!
AntwortenLöschenalles in Ordnung?
wär schön wieder was zu hören!
Max(imum)
Hallo Philipp,
AntwortenLöschenwir sind sehr beeindruckt von deiner Idee und deiner Fahrradtour. Wir wünschen dir viel Glück für deine Reise. Winnie und Claudia
Hey Philipp,
AntwortenLöschenhab ne gute Zeit!! Ich wünsche dir viel Kraft für alle Situationen und dass du weit über dich hinaus wächst.
Stef