Samstag, 15. Oktober 2011

China...

full moon Irkeshtan



keine lupenreinen Vegetarier...

die Pamir-Show (Pik-Lenin-Gruppe)

...ich wache auf  und weiß (wie so oft in den letzten Monaten) nicht genau, wo ich bin... ach ja... immer noch diese Fahrradgeschichte...ich bin auf dem Weg nach China. C-H-I-N-A... dann kommt erst einmal lange nichts. Das ist neu. Ich bin seit genau 4 Monaten auf der Straße und mein vom Vollmond erhelltes Zelt steht auf dem Grenzpass (Irkeshtan) auf 3600 Metern. Draußen pfeifft der Wind, drinnen ist es kalt und das Wasser in meiner Flasche schmeckt eigenartig kristallin. Zum ersten Mal wird mir klar, dass ich nun wirklich weit weg von "zu Hause" bin. Wobei  ... Moment mal! Eigentlich ist doch China die Heimat meiner Gitarre, meiner Schuhe, meiner Hose, meines Zeltes.... die Liste wäre beliebig weiterführbar. Nur die Jacke kommt aus Bangladesh - ein Rebell. Mir scheint, als wäre ich schon vorher ein halber Chinese gewesen... zumindest was mein Konsumverhalten angeht. Das Visum gab es allerdings trotz meiner langjährigen Unterstützung der chinesischen Wirtschaft nicht.


Der Weg nach China fällt definitiv unter die Kategorie: MÜHSAM, da die Grenze von drei hohen Pässen abgeschottet wird. Dazu kommt noch, dass die Straße mitunter in einem sehr schlechten (bzw. sehr staubigen) Zustand ist, was für Fahrrad (und Fahrer) hier und da recht anstrengend werden kann. Die Landschaft allerdings ist atemberaubend schön. Das Überschreiten der Grenze fällt dann aber für chinesische Verhältnisse realtiv "unkompliziert" aus. Da ich kurz vor der Grenze beschlossen habe, alleine weiter zu reisen, habe ich auch endlich noch einmal einen Kulturschock ganz für mich alleine. Auf dem Weg zur Provinzhauptstadt Kashgar scheint jede Kommunikation zwischen mir und meiner Umwelt zu scheitern. Selbst auf nonverbaler Ebene (Hand-Fuss oder Tanzen des Namens ) ist nichts zu holen. Auch die Leute machen den Eindruck, als wollten sie gar nicht wissen, was hinter den hohen Bergen sonst noch so los ist. Nach Kashgar komme ich nur mit großer Mühe, da sich zu den für diese Breitengrade "normalen" Verdauungsstörungen noch Fieber und extreme Müdigkeit gesellen. Umso mehr freue ich mich dann endlich im Schlafsaal der Jugendherberge schlafen zu können. Als ich aufwache, stelle ich fest, dass neben mir noch 15 andere Radler aus der ganzen Welt vor Ort sind. Die meisten von ihnen sind mir bekannte Gesichter der letzten 7000 Kilometer. Im alternativen Fahrerlager ist die Stimmung recht ausgelassen, während die eine Hälfte krank im Bett liegt und die andere kulinarischen Köstlichkleiten - wie Schafshirn oder Hühnerfuss - hinterherjagt. Unter den Radlern treffe ich Jeremy aus England und Peter aus Deutschland, die beide in die gleiche Richtung unterwegs sind. Da die Chemie stimmt, beschließen wir, bis zur pakistanischen Grenze, die man momentan nur mit dem Bus erreichen kann, zusammen zu fahren. Und plötzlich fällt mir auf, dass ich auf der Karte eigentlich gar nicht mehr weit weg von Indien bin. Wäre da nicht der Karakorum und P-A-K-I-S-T-A-N

Sand zwischen den Zähnen...



Bye Bye C-h-i-n-a



9 Kommentare:

  1. Hallo Philipp,
    Fand es wieder toll von dir zu lesen.
    Wünsch dir gute Besserung,viel Kraft und Energie für die nächste Zeit.

    Fühl dich gedrückt:- )))))

    Nori

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  2. Hi Philipp,
    was kann man außer Hirn, Kaumuskel und Zunge denn noch alles vom Kopf essen? Und was machen sie mit den Füßen? Gibt es da noch eine Beilage zu? Und Nachtisch oder 'nen anständigen Schnaps? Oder ist das Cowhead-to-go?
    Gruß
    Papa Gerd

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  3. ich schleuder dir mal ein Ni Hao! entgegen, deine Postkarte im Brief ist soeben angekommen in Wien. Da hat der Postbote wohl nen schnelleren weg gefunden als du wa;)

    greetz tobi

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  4. Hallo Phil,

    Oida so geil, immer ein erhebendes Gfühl, deinen Abenteuern zu lauschen...!

    Alles Gute und ganz liebe Grüße aus dem frostigen Wein4tel und weiterhin viel Erfolg auf deinen Wegen...

    Papa Joe

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  5. Hallo Philipp,
    auch von uns viele Grüsse, gute Besserung und toi, toi, toi für die letzte Etappe.
    Heidi u. Hans-Josef aus Kanada

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  6. Hey Phil,
    tut gut von dir zu hören! Jetzt wo mein Schwesterchen wieder da ist fehlst nur noch du für die volle Mauerbach - Besatzung.
    Machs gut, wünsch dir frische Beine . . . ach ja und nur damit du nicht vergisst, Kette rechts ;-)
    Max

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  7. hey phil!
    voll oag... ich bin wieder daheim :-)
    aber die zeit is reif und das is schoen so!
    aber wie ich dem max nur beipflichten kann: DU FEHLST in der casa mauerbach!!
    aber lass mir indien ganz fein gruessen :-)

    so leichte wehmut macht sich ja doch schon wieder breit...
    ein herzliches namaste aus wien!
    kathi

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  8. shanti shanti philipp,
    tolle berichte und fotos!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    lieben gruss aus berlin
    brigitte
    durga devi

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    1. hey brigitte!

      freut mich, dass es Dir gefaellt! ich hoffe Du hattest noch eine schoene Zeit in Reith? Muss immer noch schmunzeln, wenn ich an die flying cutting yoginis denke!

      bestes von dahoam!

      philipp

      (flipinvienna@gmx.at)

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